Mariä Lichtmess
Nach alter jüdischer Tradition (Lev 12,1-8) mussten Eltern nach Geburt eines Kindes, 40 Tage bei einem Buben, 80 nach der Geburt eines Mädchens, im Tempel von Jerusalem ein Reinigungsopfer darbringen. Rechnet man vom 25. Dezember weg, so fällt dieser Tag auf den 2. Februar. Das Opfer bestand zumeist aus einem Geldopfer oder Tieropfer (Tauben). Daher rührt auch die alte Bezeichnung: „Reinigung (lat. Purificatio) Mariens“.
Nach Ansicht des Judentums war ein erstgeborener Sohn Eigentum Gottes und musste durch dieses Opfer ausgelöst/“dargebracht“ werden. Dazu wurde Jesus vor Gott „dargestellt“. Daraus ergibt sich die im Liturgiekalender verwendete Bezeichnung: „Fest der Darstellung/Darbringung des Herrn im Tempel“.
Lobgesang des Simeon
Im Neuen Testament wird im Lukasevangelium (Lk 2,22-39) von der Begegnung der heiligen Familie mit dem „greisen Simeon“ und der Prophetin Hanna berichtet. Simeon nimmt dabei das Kind in seine Arme und stimmt seinen Lobgesang an: „Nun lässt du Herr deinen Knecht, wie du gesagt hast in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“. Dieser Gesang („nunc dimittis“) wird noch immer im liturgischen Nachtgebet, der Komplett, gesungen. Simeon und Hannah erkennen im Jesuskind Christus den Erlöser.
Die Lichtfeier („Luzernar“) ist bereits im 4. Jahrhundert in Jerusalem bezeugt. Ab dem 7. Jahrhundert wurde in Rom eine Lichterprozession durchgeführt. An diesem Tage wurden traditionell die Kerzen für den Hausgebrauch, zur Beleuchtung der Gebetsbücher und die schwarzen Unwetterkerzen, gesegnet.
Gemäß dem Volksbrauchtum begann das bäuerliche Arbeitsjahr an Mariä Lichtmeß. Papst Johannes Paul II. erklärte den 2. Februar zum „Tag des geweihten Lebens“. Dabei soll den Gemeinden, besonders den Jugendlichen, die Entscheidung zu einem Leben der nachfolge Christi vor Augen gestellt werden. Zu Lichtmess endete früher offiziell die Weihnachtszeit. Noch heute bleiben in vielen Kirchen und Häusern Krippe und Weihnachtsbaum bis zu diesem Tag stehen.
Blasius-Segen
Am 2. Februar wird auch oft der Blasius-Segen erteilt. Der Heilige Blasius ist einer der 14 Nothelfer, sein Gedenktag wird am 3. Februar, also am Tag nach Lichtmess gefeiert. In der Kirche wird der Segen mit zwei vor dem Hals gekreuzten Kerzen erteilt; Er soll vor Halskrankheiten schützen.